Gemeinde Warmsen
EINWOHNER: ~ 3.400; GRÖSSE: ~ 81 qkm; mit den Ortsteilen Bohnhorst, Brüninghorstedt, Großenvörde, Sapelloh und Warmsen.
NAME: Als „Wermerinchuson“ bereits 1096 erwähnt, gibt es verschiedene Lesarten von Wermesen über Warmerssen bis zur heutigen Form. Die Wurzeln liegen in alten Bezeichnungen für „Sumpf, Moor“ = „war“ und „Wasser“ = „apa“ mit der abgeschliffenen Endung von „Hausen“ für eine Ansiedlung von mehreren Häusern zu „sen“. „Häuser an einem moorigen Gewässer“ trifft genau auf die Lage des Ortes zu.
GESCHICHTE: Warmsen hatte in den ersten Jahren seines Bestehens ein ähnliches Los wie der Nachbarort Bohnhorst, es wurde mehrfach zwischen wechselnden Herren „verschachert“. Es wurde als Pfand ausgewiesen, später wieder eingelöst, zu Minden geschlagen, von den Grafen von Hoya beansprucht oder von Stolzenau verwaltet. Auch die Zugehörigkeit zu verschiedenen Kirchengemeinden belegt eine wechselhafte Vergangenheit. Eine eigene Kirche, einen Feldsteinbau, erhielt Warmsen 1226. Sie wurde später durch Fachwerkanbauten erweitert. Im Dreißigjährigen Krieg hat die Gegend sehr unter Plünderungen gelitten. Auf den frühen Gerichtsort, auch hier gibt es eine Parallele zu Bohnhorst, weist die Linde in der Ortsmitte hin. Feldherr Tilly soll sich hier aufgehalten und gefrühstückt haben. Der Baum wird im Volksmund noch heute als „Tilly-Linde“ bezeichnet.
TOURISMUS: Zwei funktionsfähig restaurierte Windmühlen – in Hoyersförde und Mosloh – grüßen schon von weitem und sind auch für Fahrradtouristen ein gern angesteuertes Ziel. Ein alter Bauernhof, von der letzten Besitzerin an die Gemeinde mit der Auflage vererbt, hier ein kulturhistorisches Denkmal und damit ein lebendiges Dokument bäuerlicher Kultur zu erhalten, wurde grundlegend renoviert. In diesem „Gehannfors Hof“ kann man u.a. landwirtschaftliche Geräte und Maschinen besichtigen, wie sie ab 1930 eingesetzt wurden. Für sportliche Betätigungen bietet der Ort ein Hallenschwimmbad, einen Schießstand und Sportplätze. Erholung, gepaart mit der Möglichkeit, exklusive Töpferwaren besichtigen und kaufen zu können, ist im Töpfercafé am Rande des Moores möglich.
Im Ortsteil Großenvörde gibt es nicht nur ein idyllisch gelegenes kleines Freibad, das in ehrenamtlicher Arbeit von den örtlichen Vereinen betreut wird, sondern auch einen Ferien- und Reiterhof, beide sowohl für einen Kurzurlaub als auch für mehrere erholsame Tage geeignet. Außerdem stehen Tennisplätze zur Verfügung.
Einzigartig ist ein „Hundedenkmal“, das von der dankbaren Jägerschaft den treuen Vierbeinern gewidmet wurde. Im Ortsteil Mösloh gelegen, bietet sich ein Besuch zum Rasten auf dem Weg zur Windmühle an, die in unmittelbarer Nähe liegt.
Eine Reithalle findet man in Schamerloh, unmittelbar daneben Tennisplätze, Sportanlagen und einen Bogenschießstand, im benachbarten Haselhorn im Gasthaus „Treffpunkt“ einen Schießstand für Luftgewehr und Kleinkaliber.
Ein Angebot, die Landschaft ohne eigene Kraftanstrengung zu genießen, oft auch in Gruppen mit gemütlichem Umtrunk und Essen verbunden, besteht durch Planwagenfahrten. Die Kutscher kennen jeden verschwiegenen Winkel in den Mitgliedsgemeinden, erzählen von kleinen und großen Episoden aus der Vergangenheit und lenken ihre Rösser dort hin, wohin man alleine vielleicht gar nicht finden würde.
Gehannfors Hof. Ein restaurierter Bauernhof als Freizeit- und Kulturzentrum der Samtgemeinde Uchte und der Gemeinde Warmsen, der vom Heimatverein “Gehannfors Hof” betreut wird.