Flecken Diepenau
EINWOHNER: ca. 4.000; GRÖSSE: ~ 70 qkm; mit den Ortsteilen Diepenau-Lavelsloh, Essern, Nordel, Steinbrink.
NAME: Depenouwe und andere Ableitungen deuten auf die Lage des Fleckens in einer feuchten, wiesenreichen Gegend >> moorige, morastige – Aue << hin. Der Ursprung des Wortteiles „diep“ liegt nicht, wie man aus heutiger Sicht annehmen könnte, in „tief“, sondern in „dip“ mit der Bedeutung „Moor, Morast“.
GESCHICHTE: Der Übergang über den kleinen Fluss Wickriede in einer früher sehr moorigen Umgebung war ein wichtiger strategischer Punkt für Fernverbindungen. Die alte Poststraße von Hannover nach Osnabrück, vom Weserübergang bei Stolzenau kommend, kreuzte hier mit der Süd-Nord-Verbindung von Minden nach Oldenburg. Das erklärt auch die Jahrhunderte dauernden Streitigkeiten zwischen den Bischöfen von Minden und den Grafen von Hoya. In einer Hoyaer Urkunde wird erwähnt, dass 1283 „dat nige Slot, geheten de Depenauwe“ von den Mindenern zerstört worden sei. Wechselweise wurden in den folgenden Jahren Burgen und Schlösser erbaut und von der Gegenseite wieder zerstört. Bis ins 18. Jahrhundert hinein bestanden unterschiedliche Auffassungen über die Grenze des „Mindener Waldes“. In späteren Zeiten boten die Räume des Diepenauer Schlosses Beherbergungsmöglichkeiten für „hochgestellte Persönlichkeiten“. Auf dem Wege von Hannover über Holland nach England haben hier Mitglieder des Hannoverschen Königshauses mehrfach übernachtet.
TOURISMUS: Neben den Anbindungen an die überregionalen Radwege und die der Samtgemeinde bieten sich in den einzelnen Ortsteilen weitere Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Sport- und Tennisplätze sowie Schießstände sind in allen Bereichen vorhanden. Unberührte Landschaft lädt überall zu kleinen oder ausgedehnten Spaziergängen auf verkehrsarmen, aber befestigten Wegen ein. An sorgfältig restaurierten Gebäuden ergeben sich zu jeder Jahreszeit beliebte Fotomotive.
Der Ortsteil Lavelsloh bietet im umgebauten Bahnhof ein Trauzimmer an. Dazu kann man sogar mit einem Zug der Museumseisenbahn an- und abreisen. Nach Absprache kann auch die Ausstellung von Eisenbahnexponaten besichtigt werden. Ein Aufenthalt am idyllisch gelegenen Landschaftssee in unmittelbarer Nähe der alten Kirche verschafft Ruhe und Zeit zur Besinnung.
Sehr beliebt als Anlaufpunkt bei Jung und Alt ist der Heidepark in Essern. Neben Sportplätzen und einem Schießstand laden eine Grillhütte mit Tischen und Bänken zur Rast unter alten Bäumen ein. Im Hallenbad kann man in der kalten Jahreszeit etwas für seine Kondition und das Wohlbefinden tun.
Nordel hat im Jahre 1993 im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ einen 1.Platz im Landeswettbewerb erreicht. Zusätzlich gab es eine Goldmedaille im Bundesentscheid. Zahlreiche Fachwerkbauten, u.a. der „Spieker“, zeigen noch immer das erfolgreiche Bemühen der Dorfgemeinschaft, Altes zu bewahren und mit vereinten Kräften zu erhalten.